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Von Natur aus gut…

  • Autorenbild: Dorota G.
    Dorota G.
  • 19. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. März

Die Frage, ob der Mensch von Natur aus gut ist, ist eines dieser philosophischen Themen, die die Menschheit seit Jahrhunderten beschäftigen. Was denkst du darüber? Streben wir von Natur aus nach Gutem, oder ist das Böse uns vielleicht näher? Obwohl die Antworten auf diese Fragen nicht eindeutig sind, lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie unsere Erfahrungen und unser Umfeld unsere Einstellung zur Welt prägen.

Wenn wir an den Menschen als „tabula rasa“ - ein leeres Blatt, auf dem das Leben unsere Erfahrungen aufschreibt - denken, kommen wir vielleicht zu dem Schluss, dass wir von Natur aus zu Gutem neigen. Im Kindesalter zeigen wir Empathie und Mitgefühl, was auf unsere innere Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Hilfe hinweist. Mit der Zeit beginnen jedoch äußere Einflüsse, die unsere Verhaltensweisen negativ beeinflussen können: Die Familie, die Gesellschaft, Erziehung und schwierige Erfahrungen haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf unsere Reaktionen.

Einerseits glaubten viele Philosophen wie Jean-Jacques Rousseau, dass der Mensch von Natur aus gut ist und erst durch die Zivilisation und soziale Einflüsse entartet. Andererseits sah Thomas Hobbes den Menschen als egoistische Wesen, die zur Rivalität neigen, und die soziale Ordnung müsse sie vor Chaos bewahren. Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte - der Mensch ist sowohl in der Lage, Gutes als auch Böses zu tun, abhängig von den Umständen und seinen Erfahrungen.

Obwohl jeder von uns unterschiedlich ist und unterschiedlich auf Herausforderungen reagiert, entdecken wir oft in Krisensituationen in uns selbst die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Hilfe, selbst wenn wir zuvor im Konflikt mit anderen standen. Die Erfahrung, in schwierigen Zeiten zu helfen, wie z.B. das gemeinsame Sammeln von Lebensmitteln oder Kleidung für eine Familie nach einem Brand, ist ein Beweis dafür, wie stark menschliche Solidarität sein kann. Manchmal zeigt sich in einer Krise unsere innere Bereitschaft, anderen zu helfen, auch wenn wir diese Neigung im alltäglichen Leben nicht immer bemerken.

Gemeinsames Handeln in schwierigen Momenten - trotz Differenzen und Konflikten - kann uns näher zusammenbringen und uns darin bestärken, dass der Mensch in den entscheidendsten Momenten Güte und Empathie bewahren kann.


Wenn wir über unsere Natur nachdenken, sollten wir uns auch fragen, ob wir wirklich „tabula rasa“ sind, ein leeres Blatt, auf dem nur unsere Erfahrungen geschrieben werden. Obwohl der Einfluss von Erziehung, Gesellschaft und Umgebung enorm ist, dürfen wir nicht die angeborenen Prädispositionen vergessen. Gene, Temperament und unsere einzigartigen Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen ebenfalls, wie wir auf die Welt reagieren.


Ich stimme Rutger Bregman zu, der betont, dass die menschliche Natur zur Zusammenarbeit und Güte neigt. In seinem Buch „Humans: A Brief History of How We Fcked It All Up*“ behauptet Bregman, dass in Krisensituationen oder schwierigen Zeiten, wenn kein Platz für Egoismus ist, Menschen uns mit ihrer Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung Überraschen. Er sagt, dass unsere natürliche Neigung zur Zusammenarbeit oft durch soziale und politische Mechanismen verzerrt wird, aber tief in uns liegt der Wunsch, anderen zu helfen. Diese Perspektive gibt Hoffnung, dass wir von Natur aus zu Gutem fähig sind, wenn nur die Umgebung dies zulässt.


Ich bin überzeugt, dass die Kombination aus unseren Erfahrungen und angeborenen Merkmalen unsere Haltung gegenüber anderen prägt. Manchmal können uns die Dinge, die wir im Leben erleben, dazu bringen, unsere natürliche Güte zu stärken, und manchmal führen sie uns dazu, verschlossener und abwehrender zu werden. Jeder von uns hat seinen eigenen Weg, der uns dazu führt, herauszufinden, welche Rolle das Gute in unserem Leben spielt.


Der Mensch ist eine Mischung aus seinen Erfahrungen und angeborenen Eigenschaften. Unsere Fähigkeit zu Gutem und Bösem kann von vielen Faktoren abhängen: Erziehung, Gesellschaft, aber auch davon, wie wir die Welt selbst wahrnehmen. Obwohl wir nicht mit einer leeren Seite beginnen, haben wir in jedem Moment die Möglichkeit, ein neues Kapitel in unserem Leben zu schreiben - und es liegt an uns, welchen Weg wir wählen. Und was sagt Ihr dazu?


Herzlichst

D☀️

 
 
 

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